Nachdem das Bundesverteidigungsministerium im Jahr 2000 definitiv beschlossen hatte, den Standort Achim
„Steuben-Kaserne“ aufzugeben, betraute die Stadt Achim die NILEG (Niedersächsische
Land-Entwicklungsgesellschaft Immobilien Holding GmbH) und die GEWOS (Institut für Stadt-, Regional- und
Wohnforschung GmbH) mit der Erstellung von Gutachten über mögliche und sinnvolle Nachnutzungs-möglichkeiten für das Bundeswehrgelände.
Die Stadt gründete eine Arbeitsgruppe, in der Gruppen und Bürger mitarbeiten sollten, um viele Ideen
zur Nachnutzung des Waldgeländes einzubringen. Hieraus entstand die lokale Agenda 21-Gruppe, die über die
Jahre 2002 bis 2004 ehrenamtlich kontinuierlich an diesem Thema arbeitete.
Zudem wurde unter Mitwirkung der Stadt der Verein „Altes Öllager e.V.“
gegründet, um nach einem Besitzübergang des Waldgeländes auf die Stadt als Trägerverein (ähnlich Bürgerparkverein Bremen,
dieser trägt sich durch Spender der Bremer Bevölkerung!) zu fungieren.
Das von der NILEG erstellte Konzept, in welches die Ergebnisse der (Bürger)-Planungsgruppen eingeflossen sind,
wurde vom Stadtrat am 19.12.2002 einstimmig verabschiedet.
Einem eigenen Planungskonzept der BIMA (Bundesagentur für Immobilienaufgaben), die das Areal mit 400
Wohneinheiten(!) beplante, erteilte der Stadtrat noch zu Beginn des Jahres 2005 eine klare Absage,
da hierfür erhebliche Waldflächen fallen sollten.
Im Juni 2005 wurde öffentlich, dass die Investoren Huhs und Hundsdörfer konkretes Interesse an dem Areal
haben.
Nachdem bekannt wurde, wie massiv der Eingriff in die Natur durch die Bebauungspläne der Investoren
ist, formierte sich der Widerstand seitens des NABU, des Jugendforums sowie
Bürgern, von denen sich viele zur Initiative Pro Öllager zusammen gefunden haben.
Aus welchen Gründen der Stadtrat seine einstimmig gefassten Beschlüsse gegen eine Bebauung des Waldgeländes
aufgab und den nun massiven Eingriff in den Wald befürwortet ist bislang trotz mehrfacher Nachfragen unbeantwortet geblieben.
Nachfolgend nun ein kurzer chronologischer Abriss der „Ratsbeschlüsse“:
09.01.2002 Infogespräch Arbeitsgruppe Ueser Wald
07.02.2002 Gründung lokale Agenda-21-Gruppe „Öllager/Ueser Berge"
15.05.2002 Erstes Planungsforum „Umnutzung der Steuben-Kaserne / Ueser Wald“
06.11.2002 Gründung des Vereins „Altes Öllager e.V.“
19.12.2002 Ratsbeschluss Rahmenplanung für nachfolgende Nutzung des Bundeswehrgeländes auf Basis der
NILEG und GEWOS Konzepte
27.01.2003 Ideenwerkstadt im Rathaus „Nutzungsmöglichkeiten im Wald“.
08.03.2005 Dreißigste (30). öffentliche Sitzung des Planungsausschusses zu den BIMA-Plänen:„Als
Ergebnis ist festzuhalten, dass einvernehmlich die Erhaltung des Waldgebietes gefordert ist …….“
04/05 2005 ?????????????????
07.06.2005 Vorstellung der Investorenpläne Huhs/Hundsdörfer
28.06.2005: 33. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Umwelt und Verkehr in der 7. Wahlperiode,
Zitat:
Herr Rippich trägt den Sachverhalt vor ............................."In den Beratungen in den zuständigen
politischen Gremien muss unter Abwägung konkurrierender öffentlicher und privater Belande diskutiert und entschieden werden,
welche über die derzeitige Rahmenplanung hinausgehenden Nutzungsvorstellungen des Investors umgesetzt werden
sollen. Vermieden werden sollte jedoch, dass sich der Investor aufgrund zu großer Einschränkungen seines Gesamtkonzeptes
von dem Vorhaben zurückzieht."
08.12.2005 Ratsbeschluss: Änderung des zwischen allen an der Planung Beteiligten unstrittigen Ratsbeschlusses
vom 19.12.2002